Die dynamische Entwicklung der Menschheit im letzten halben Jahrhundert hat Wörterbücher mit vielen Begriffen aufgefüllt, die eine Vielzahl neuer Konzepte bezeichnen. Einer dieser Begriffe ist Militarisierung. Es beschreibt das Phänomen keineswegs neu, sondern manifestiert sich in dieser Zeit besonders anschaulich. Die Arbeit bedeutender Politikwissenschaftler, Soziologen und Historiker erzählt, was Militarisierung ist. Aber was ist das Wesen dieses Phänomens?
Militarisierung ist im Kern der Prozess der Veränderung und Anpassung der wirtschaftlichen, wissenschaftlichen, sozialen, sozialen, politischen und anderen Lebensbereiche eines Landes an die Konzepte des Militarismus. Militarismus ist eine staatliche Ideologie. Ihre Hauptlehre ist der Aufbau des militärischen Potenzials, die ständige Verbesserung der Waffen und die Entwicklung der militärischen Kunst. Gleichzeitig rechtfertigt der Militarismus weitgehend den vorherrschenden Einsatz militärischer Gewalt bei der Lösung der Außenpolitik und häufig interne Konflikte.
Die Begriffe "Militarismus" (abgeleitet vom französischen Militarismus - Militär) und "Militarisierung" entstanden Mitte des 19. Jahrhunderts. Sie charakterisierten den Stand der Dinge in Frankreich, der durch das Regierungsregime und die Politik Napoleons III. Verursacht wurde. Diese Worte wurden gegen Ende des 19. und frühen 20. Jahrhunderts fest in das Vokabular der Politikwissenschaftler und Historiker aufgenommen, als wirtschaftliche, politische und territoriale Widersprüche zwischen den führenden kapitalistischen Mächten auf die Bühne einer offenen militärischen Konfrontation kamen. Die Militarisierung der Wirtschaft, der sozialen und politischen Strukturen vieler Länder in dieser Zeit war in einem beispiellosen Tempo.
Militarisierung als Prozess hat weltweit eine sehr doppelte Bedeutung für den Staat, in dem sie stattfindet. Sein Hauptmerkmal ist die Übertragung der Wirtschaft auf die militärische Spur, um das Wachstum des militärischen Potenzials sicherzustellen, was zu einem erfolgreichen Wettbewerb im Wettrüsten führt. Dies führt einerseits zu einem stetigen Anstieg der Haushaltsausgaben für den militärisch-industriellen Komplex und zur Aufrechterhaltung einer großen Armee und Rüstung, was der Grund für den Rückgang der Mittel für die Entwicklung kultureller, sozialer und öffentlicher Lebensbereiche ist. Andererseits stimuliert die Militarisierung die Forschungs- und Designaktivitäten in vielen Bereichen der Wissenschaft und Technologie (von Mechanik über Elektronik, Kernphysik bis hin zur Informationstheorie) außerordentlich.
Zusammenfassend kann man sagen, dass Militarisierung der Prozess des Eindringens der militärischen Ideologie in alle Lebensbereiche des Landes, der Übertragung seiner Wirtschaft, der politischen Ideologie, der wissenschaftlichsten und technischsten Richtungen auf die militärische Spur ist. Die Militarisierung stimuliert den wissenschaftlichen und technologischen Fortschritt, erschöpft aber gleichzeitig rasch die internen Ressourcen des Staates und behindert die harmonische Existenz und umfassende Entwicklung seiner sozialen, kulturellen und sozialen Traditionen.