Ende Juli 2012 fanden italienische Archäologen in Florenz die Überreste, die höchstwahrscheinlich Lisa Gerardini gehören. Es ist dieser Aristokrat, die Frau des reichen Seidenhändlers Francesco del Giocondo, der das sehr mysteriöse Modell ist, das für Leonardo da Vinci posierte. Die große Malerin malte mit ihr ein Bild von Mona Lisa.
Die archäologische Kampagne zur Suche nach den Überresten von "Mona Lisa" wurde vom Künstlerbiographen Giuseppe Pallanti geleitet. 2007 veröffentlichte er ein Buch, in dem er behauptete, das weibliche Model von Mona Lisa sei in Florenz begraben worden. Kürzlich stellte sich heraus, dass sie nach dem Tod ihres Mannes zum Schleier und zum Kloster der heiligen Ursula ging, wo sie bis zum Ende ihrer Tage lebte. Lise Gerardini starb 1542 und wurde in der Nähe des Klosters beigesetzt. Dort wurde beschlossen, nach ihren Überresten zu suchen.
Die von Pallanti geleiteten Archäologen begannen 2011 mit Ausgrabungen auf dem Gebiet eines verlassenen Klosters. Dann mussten sie eine ziemlich dicke Betonschicht überwinden, die kürzlich verlegt worden war, nachdem beschlossen worden war, an der Stelle des ehemaligen Klosters eine Kaserne zu errichten. Die harte Arbeit der Archäologen hat sich gelohnt. Nachdem die Wissenschaftler die Betonschicht in einer Tiefe von anderthalb Metern überwunden hatten, stießen sie auf eine Krypta, in der ein menschlicher Schädel sowie Fragmente der Wirbelsäule und der Rippen gefunden wurden. Experten führten eine Radiokohlenstoffanalyse durch und stellten fest, dass diese Überreste aus dem 18. Jahrhundert stammen. Sie können daher nicht zum Vorbild eines großen Künstlers gehören. Die Ausgrabungen wurden bald aus Geldmangel eingestellt.
Sie wurden im Juni 2012 wieder aufgenommen. Bereits im Juli gelang es dem Team von Giuseppe Pallanti bei der Eröffnung der nächsten Beerdigung im Kloster St. Ursula, ein gut erhaltenes Skelett zu finden, das höchstwahrscheinlich genau Lisa del Giocondo gehört. Um dies bedingungslos festzustellen, muss auf das Urteil von Spezialisten gewartet werden, die das Skelett sorgfältig untersuchen und sein Alter überprüfen müssen.
Alle notwendigen Studien werden von der Universität Bologna durchgeführt. Insbesondere planen Wissenschaftler eine genetische Analyse: Sie wollen die DNA des gefundenen Skeletts mit der DNA der Überreste von zwei Kindern von Lisa del Giocondo vergleichen. Wo sie begraben sind, ist absolut sicher. Die Kinder von Mona Lisa ruhen in der Basilika Santissima Annunziata. Im Jahr 2011 wurden ihre Überreste bereits für die DNA-Entnahme exhumiert.
Die Ausgrabungen im Kloster St. Ursula sollen im September abgeschlossen sein. Die Prüfung dauert etwa vier Monate. Die endgültigen Ergebnisse werden erst Anfang 2013 bekannt sein. Wissenschaftler planen auch, eine physiognomische Gesichtsrekonstruktion von Mona Lisa am Schädel durchzuführen und die Porträtähnlichkeit zu überprüfen. Vielleicht ist es während des Modellierungsprozesses möglich, das Geheimnis des Lächelns von Mona Lisa zu lösen.