Leo Tolstoi ist weltweit als großer Schriftsteller bekannt. Einige Leute wissen, dass er auch aktive soziale Aktivitäten durchgeführt hat. Tolstoi beschäftigte sich mit Pädagogik und betrachtete es als seine bürgerliche Pflicht, einen machbaren Beitrag zur Bildung des Volkes zu leisten. Die pädagogische Tätigkeit von Lev Nikolaevich dauerte (zeitweise) fast 60 Jahre.
Tolstois erste Schritte in der Pädagogik
Im Jahr 1849 begann der damals erst 20-jährige Lev Nikolayevich, Bauernkindern das Lesen und Schreiben in seinem Familienbesitz Yasnaya Polyana beizubringen. Doch bald war Tolstoi aufgrund seines Militärdienstes gezwungen, diese Studien abzubrechen. Er nahm 1859 seine Lehrtätigkeit wieder auf und war bereits ein berühmter Schriftsteller und Teilnehmer an der berühmten Verteidigung von Sewastopol. Lev Nikolaevich eröffnete in Yasnaya Polyana eine Schule für Bauernkinder und ermöglichte aktiv die Eröffnung mehrerer weiterer Schulen in den umliegenden Dörfern. In den eigenen Worten des Schriftstellers erlebte er dann eine dreijährige Leidenschaft für diese Angelegenheit.
Leider schienen die fortschrittlichen (zu dieser Zeit) Unterrichtsmethoden für Tolstoi sowie seine regelmäßigen Treffen mit Lehrern und Gleichgesinnten den örtlichen Behörden verdächtig. 1862 durchsuchten Gendarmen Tolstois Haus in Yasnaya Polyana nach Hinweisen auf aufrührerische Aktivitäten. Lev Nikolaevich war äußerst beleidigt und hörte aus Protest auf, sich mit Pädagogik zu beschäftigen.