Hertha Oberheuser ist eine vom Nürnberger Tribunal verurteilte deutsche Ärztin. Sie diente von 1940 bis 1943 in den Konzentrationslagern Auschwitz und Ravensbrück.
Oberheuser erhielt 1937 in Bonn eine medizinische Ausbildung mit dem Schwerpunkt Dermatologe. Bald darauf trat sie der NSDAP bei und diente später als Ärztin in der Deutschen Mädchenunion. 1940 wurde Herth zum Assistenten Karl Gebhard ernannt, dem Leibarzt von Heinrich Himmler.
Kriegsverbrechen
Oberheuser und Gebhard kamen 1942 in das Konzentrationslager Ravensbrück, um medizinische Experimente an Gefangenen durchzuführen. Sie führten eine Reihe von Experimenten durch, die der medizinischen Ethik widersprachen, beispielsweise die Behandlung gezielter infizierter Wunden mit Sulfanilamid-, Knochen- und Muskeltransplantationen. Diese Experimente wurden an 86 Frauen durchgeführt.
In einer weiteren Reihe von Experimenten wurden gesunde Kinder ausgewählt, die durch verschiedene Injektionen eingeschläfert wurden, und ihre Leichen wurden geöffnet und gründlich analysiert. Um die Kampfwunden deutscher Soldaten zu simulieren, untersucht Oberhuiser die Wirkung von Materialien wie Holz, Nägeln, Glas auf lebende Gewebe.
Hertha Oberhäuser war die einzige Frau im Nürnberger Ärzteprozess, die sie zu 20 Jahren Gefängnis verurteilte - später wurde ihre Haftstrafe um 5 Jahre verkürzt.